kernwaffenfreie Zone

kernwaffenfreie Zone,

 

atomwaffenfreie Zone, Bezeichnung für ein Gebiet, in dem die Herstellung, Lagerung, Erprobung, der Erwerb und die Anwendung von Kernwaffen (Atomwaffen) aufgrund internationaler Verträge verboten ist. Die Schaffung solcher Zonen gilt als wesentlicher Beitrag zur Abrüstung und zur internationalen Entspannung.

 

Folgende Gebiete wurden - völkerrechtlich wirksam - zu kernwaffenfreien Zonen erklärt: die Antarktis (Antarktisvertrag vom 1. 12. 1959), der Weltraum (Weltraumvertrag vom 27. 1. 1967), der Meeresboden (Meeresbodenvertrag vom 11. 2. 1971), Lateinamerika (Vertrag von Tlatelolco, 14. 2. 1967), der Südpazifik (Vertrag von Rarotonga vom 6. 8. 1985; von den USA, Frankreich und Großbritannien 1996 unterzeichnet) und Südostasien (Vertrag von Bangkok vom 15. 12. 1995). - Am 11. 4. 1996 unterzeichneten 49 afrikanische Staaten einen Vertrag zur Schaffung einer afrikanischen kernwaffenfreien Zone (Vertrag von Pelindaba); er tritt in Kraft, wenn ihn 28 afrikanischen Staaten ratifiziert haben. Im August 1996 schlug Weißrussland eine kernwaffenfreie Zone in Osteuropa vor.

 

Literatur:

 

Europa atomwaffenfrei. Vorschläge, Pläne, Perspektiven, hg. v. U. Albrecht (1986);

 R. Mützenich: Atomwaffenfreie Zonen u. internat. Politik (1991).